Vor einigen Jahren war Rhabdomyolyse kaum bekannt, aber heute ist der Begriff in den Nachrichten und Medien allgegenwärtig. Ist Rhabdomyolyse ein wachsendes Problem?
Was ist Rhabdomyolyse?
Rhabdomyolyse bezeichnet die akute Zerstörung großer Mengen an Muskelzellen. Sogar fitte und gesunde Menschen können nach intensivem Training davon betroffen sein. Die Erkrankung wird als „akute Zerstörung und Zelltod der quergestreiften Muskulatur“ beschrieben.
Im Gegensatz zu normalem belastungsbedingtem Stress, der eine Superkompensation bewirkt, ist Rhabdomyolyse eine destruktive Erkrankung. Sie tritt auf, wenn anstrengende körperliche Betätigung große Muskelfasern schädigt und deren Inhalte wie Salze, Myoglobin und Enzyme in den Blutkreislauf gelangen.
In einigen Fällen steigt die Proteinmenge im Blut so stark an, dass die Nieren überlastet sind und es zu einem Nierenversagen kommen kann. Bei anderen verursacht die Erkrankung nur geringfügige Symptome.
Ein charakteristisches Merkmal von Rhabdomyolyse ist ein extrem hoher Kreatinspiegel im Blut (CK-Kreatinkinase), der bei normalen Werten von 100–300 U/L bei Menschen mit Rhabdomyolyse Werte von bis zu 250.000 U/L erreichen kann.
Eine schnelle Behandlung der Erkrankung ist entscheidend für eine vollständige Genesung.
Rhabdomyolyse Ursachen
Die Entstehung von Rhabdomyolyse ist in der Regel multifaktoriell und kann auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden.
Dehydrierung
Dehydrierung ist ein häufiger Auslöser für Rhabdomyolyse. Menschen, die intensiven körperlichen Aktivitäten nachgehen und dabei nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, zeigen eine erhöhte Anfälligkeit für diese Erkrankung.
Dies gilt insbesondere für Situationen, in denen Sportler in heißen und feuchten Umgebungen trainieren oder während des Trainings nicht genug Wasser trinken.
Die Verwendung von Kreatinpräparaten, Ephedra-Diätpillen oder Energy-Drinks mit hohem Koffeingehalt kann ebenfalls das Risiko erhöhen.
Traumatische Ereignisse (nach Verletzungen)
Nach traumatischen Ereignissen wie Autounfällen oder Stürzen beim Skifahren oder Radfahren sind die Muskeln häufig geschwächt. Geschwächte Muskeln sind anfälliger für Rhabdomyolyse als gesunde Muskeln.
Nach intensiver körperlicher Belastung
Extrem intensive körperliche Aktivitäten wie Marathonläufe, Ultraläufe oder intensives Krafttraining mit wiederholten Übungen können zur Entwicklung von Rhabdomyolyse führen. Untrainierte Personen sind hierbei anfälliger als gut trainierte.
Es wurden mehrere Fälle berichtet, in denen die Erkrankung unmittelbar nach sehr intensiven Trainingseinheiten auftrat, insbesondere nach einer längeren Trainingspause.
Je länger und intensiver das Training ist, desto größer ist das Risiko für Muskelschädigungen.
Besonders stark betroffen sind oft die Armmuskeln, insbesondere nach Übungen wie Klimmzügen, die ein hohes Volumen und viel schweres exzentrisches Training beinhalten.
Rhabdomyolyse tritt auch zunehmend häufiger in Crossfit-Umgebungen auf, die oft ein hohes Tempo, schwere Gewichte und intensives exzentrisches Training umfassen.
Sauerstoffmangel in den Muskeln
Eine Unterbrechung oder teilweise Unterbrechung der Blutversorgung eines Arms oder Fußes kann das Risiko für Rhabdomyolyse erhöhen.
Bestimmte Krankheiten
Menschen mit seltenen erblichen Muskelerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko im Vergleich zu gesunden Personen. Auch bei Infektionen kann es in seltenen Fällen zu Muskelschäden und Rhabdomyolyse kommen.
Abnormale Körpertemperatur
Eine ungewöhnlich hohe oder niedrige Körpertemperatur kann zur Entwicklung von Rhabdomyolyse beitragen, wobei besonders hohe Temperaturen in den meisten Fällen die Auslöser sind.
Stoffwechselstörungen
Veränderungen im Stoffwechsel aufgrund niedriger Kalium-, Phosphat- oder Kalziumspiegel können Rhabdomyolyse verursachen. Diabetiker sind ebenfalls einem erhöhten Risiko ausgesetzt.
Rhabdomyolyse durch Medikamente
Personen, die Statine einnehmen, ein gängiges cholesterinsenkendes Medikament, können einem Risiko ausgesetzt sein. Obwohl leichte Muskelschmerzen eine häufige Nebenwirkung von Statinen sind, können einige Personen, die diese Medikamente zur Senkung ihres Cholesterinspiegels einnehmen, unter starken Muskelschmerzen leiden, die ein Symptom für Rhabdomyolyse sein können.
Wenn Sie Anzeichen und Symptome von Rhabdomyolyse bemerken, sollten Sie die Einnahme von Statinen sofort abbrechen und ärztliche Hilfe suchen. Ihr Arzt kann geeignete Maßnahmen ergreifen, um Nierenschäden und andere Komplikationen zu verhindern.
Rhabdomyolyse durch Alkohol
Alkoholkonsum kann ebenfalls die Blutversorgung der Muskeln beeinträchtigen und die Proteine blockieren, die für ihr Wachstum erforderlich sind, was zu Muskeldegeneration führen kann, die als Rhabdomyolyse bezeichnet wird.
Chronischer Alkoholkonsum zählt aufgrund seiner Auswirkungen auf das Muskelgewebe zu den Hauptursachen für Rhabdomyolyse.
Rhabdomyolyse Symptome
Die Symptome variieren je nach Ausmaß der Zellschädigung. Bei starkem Schaden steigt die Konzentration von Kreatin und Myoglobin im Blut, was das Risiko eines Nierenversagens erhöht.
Typische Anzeichen einer Rhabdomyolyse sind Muskelschmerzen, Schwellungen und Schwächegefühl in den betroffenen Muskeln. Die Muskeln können auch warm sein.
Diagnose des Zustands
Die Diagnose erfolgt anhand typischer Symptome sowie einer Blutuntersuchung, die erhöhte Kreatinwerte im Blut zeigt. Die erhöhten Kreatinwerte sind oft ein deutlicher Hinweis auf Rhabdomyolyse.
Zusätzlich färbt die hohe Menge an Myoglobin den Urin oft rotbraun.
Rhabdomyolyse heilung
Die beste Behandlung für Rhabdomyolyse ist eine intravenöse Flüssigkeitstherapie, die innerhalb von 24 bis 72 Stunden nach Auftreten der Erkrankung erfolgen sollte.
In milderen Fällen kann viel Flüssigkeitsaufnahme helfen. Es ist möglich, dass die Inzidenz von Rhabdomyolyse höher ist als bisher angenommen, aber in den meisten Fällen verläuft die Erkrankung so mild, dass sie von alleine abklingt, ohne nennenswerte Symptome zu verursachen.
Eine rechtzeitige Behandlung ist besonders wichtig, insbesondere bei akutem Nierenversagen. Etwa 10–30 % der Personen mit Rhabdomyolyse entwickeln ein mildes oder schweres Nierenversagen.
Weitere schwerwiegende Komplikationen können Blutungsstörungen und Multiorganversagen bei kritisch kranken Patienten sein. In äußerst seltenen Fällen kann es als Folge von Elektrolytstörungen im Blut zu plötzlichem Herztod kommen.
Wie kann Rhabdomyolyse vermieden werden?
Es ist nicht immer möglich, alle Ursachen von Rhabdomyolyse zu verhindern, insbesondere wenn eine Grunderkrankung vorliegt oder ein Unfall passiert.
Dennoch können Sie das Risiko einer Rhabdomyolyse reduzieren, indem Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
Halten Sie sich ausreichend mit Flüssigkeit versorgt und vermeiden Sie Überhitzung, insbesondere indem Sie Pausen im Schatten machen, wenn Sie sich bei Hitze körperlich betätigen.
Vermeiden Sie den Missbrauch von Substanzen, Alkohol und Drogen.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über alle Medikamente, die Sie einnehmen, und deren potenzielles Risiko für die Entwicklung von Rhabdomyolyse.
Wenn Sie mit Krafttraining beginnen, ist es wichtig, das Gewicht schrittweise zu steigern. Beginnen Sie langsam und erhöhen Sie die Belastung allmählich, um Rhabdomyolyse zu vermeiden.
Beginnen Sie mit einer Trainingsbelastung von 60–70 % für 8 bis 12 Wiederholungen und machen Sie zu Beginn des Trainings nicht mehr als 1 bis 3 Sätze pro Übung.
Es ist ratsam, sich von einem professionellen Trainer beraten zu lassen, wenn Sie mit Krafttraining beginnen.
Zusammenfassung
Rhabdomyolyse ist eine ernste Erkrankung, die unbehandelt lebensbedrohlich sein kann.
Wenn Sie Anzeichen oder Symptome dieser Erkrankung bemerken, suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe auf.
Eine schnelle Diagnose und Behandlung führen zu besseren Ergebnissen.
Sie können das Risiko, an dieser Erkrankung beim Sport zu erkranken, reduzieren, indem Sie auf die Signale Ihres Körpers achten.
Gönnen Sie sich Pausen, wenn Sie müde sind, und überanstrengen Sie sich nicht.
Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen und Ihren Körper bei warmem Wetter abkühlen.
Wenn Sie Ihre körperliche Fitness steigern und Ihren Körper mit essentiellen Mineralien und Vitaminen unterstützen möchten, könnten beste SARMs die passende Lösung sein.
